Folgt dem Verhalten weder ein angenehmes, noch ein unangenehmes
Ereignis, so wird dies als Löschung bezeichnet. Das unangemessene
Verhalten wird also ignoriert (vgl. EDELMANN, 2000, Seite
70).
Eine Taube kann einfach darauf konditioniert werden, auf eine
farbige Plastikscheibe zu picken. Wird diese Reaktion mit
Futter verstärkt und diese Verstärkung nun plötzlich
entzogen, so setzt die Taube das Picken noch eine Weile sporadisch
fort. Nach einer gewissen Zeit hört das Picken jedoch
auf, der Zeitpunkt der Löschung ist erreicht (vgl. LEFRANCOIS,
1994, Seite 38).
Verstärker halten erwünschtes und unerwünschtes
Verhalten aufrecht. Eigentlich wäre die Nichtverstärkung
(Löschung) das optimale Verfahren zur Eliminierung unerwünschten
Verhaltens. In der Praxis stehen dem aber größte
Schwierigkeiten entgegen. Grade seltene Verstärkungen
verhindern die Auslöschung. Als Beispiel können
in der Schule Bemühungen des Klassenlehrers durch das
Verhalten von Mitschülern zunichte gemacht werden.
Weiterhin kommt noch hinzu, dass auch bei Ausbleiben äußerer
Verstärkung das Verhalten durch Selbstverstärkung
aufrecht gehalten werden kann.
Erschwerend wird bei der Löschung zunächst ein
Anstieg der Verhaltensrate beobachtet. Erst nach einer gewissen
Zeit schwächt sich das Verhalten ab und unterbleibt am
Ende ganz.
Die Wirksamkeit der Löschung wird wie bei der Bestrafung
erhöht, wenn gleichzeitig ein mit dem unerwünschten
Verhalten inkompatibles erwünschtes Verhalten aufgebaut
wird (vgl. EDELMANN, 2000, Seite 93).
Das Clickertraining beruht auf der Theorie der operanten
Konditionierung. Bevor das Prinzip des Clicker-Trainings erläutert
wird, sollen deshalb zuerst die Grundzüge der operanten
Konditionierung vorgestellt werden.
Diese Art zu Lernen wird deshalb als ,,operant" oder
auch ,,instrumentell" bezeichnet, weil das Tier oder
der Mensch zur Lösung der Lernaufgabe Verhaltensweisen
entwickelt, die auf den ersten Blick nicht direkt reizausgelöst
sind wie beim klassischen Konditionieren. Von "innen"
herauskommende Wirkreaktionen beeinflussen die Lernumgebung
zum Vorteil (Futteraufnahme) oder Nachteil (Bestrafung) (vgl.
ANGERMEYER, BEDNORZ & SCHUSTER, 1991, Seite 55). Das Verhalten
wirkt also derart auf die Umwelt ein, dass es zu einer Verstärkung
dieser Verhaltensweise kommt.
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