Nach der Konditionierung auf den Clicker soll der Hund nun erfahren, dass er
selbst Einfluss darauf hat, wann geclickt und dementsprechend belohnt wird.
Beim Clicker-Training bekommt der Hund keine Hilfen durch den Hundeführer,
wie es in der klassischen Hundeausbildung vorgesehen ist. Dort lernt der Hund
zum Beispiel "Sitz" indem das Hinterteil mit der Hand heruntergedrückt
wird, also durch negative Verstärkung. Beim Clicker-Training bekommt der
Hund diese Hilfen nicht. Der Hundeführer wartet darauf, dass der Hund mehr
oder weniger zufällig das richtige tut. In diesem Moment wird dann geclickt
und das Leckerchen verabreicht. Der Clicker wird also dazu genutzt dem Hund
sie präzise Information zu geben, dass er das Richtige tut. Wichtig ist
es, in dem Moment, in dem der Hund das Verhalten zeigt, zu clickern. Sobald
der Hund das Clickern hört, wird er mit der Handlung aufhören und
seine Belohnung holen. Soll die Handlung länger dauern, so muss, nach einem
Aufbau der Übung, später geclickt werden (vgl. LASER, 2000, S. 26).
Anfangs wird bei einer neuen Übung jedes mal geclickt, wenn der Hund das
erwünschte Verhalten zeigt. Um ein fast erlerntes Verhalten beizubehalten
ist eine ständige Bestärkung nicht nötig. Es sollte nicht regelmäßig
verstärkt werden sondern nur gelegentlich, willkürlich und unvorhersehbar.
Dies wird als variable Verstärkung ("Zufallsbelohnung") bezeichnet.
Ein Beispiel für die Effektivität der variablen Verstärkung ist
das Glücksspiel am Automaten (vgl. PRYOR, 1999, Seite 30).
Zeigt der Hund beim Aufbau einer neuen Übung eine besonders gute Leistung,
so kann diese nach dem Clicken mit einer überraschenden und außergewöhnlichen
Belohnung, dem "Jackpot", honoriert werden. Dies kann zum Beispiel
ein besonders leckeres Futter oder eine größere Futtermenge sein.
Der Einsatz des Jackpots ist zum Beispiel für einen plötzlichen Durchbruch
sinnvoll. (vgl. PRYOR, 1999, Seite 25)
Zeigt der Hund das erwünschte Verhalten der Übung zuverlässig
überall, auch unter Ablenkung, so wird das Signal eingeführt. Dafür
wird das Signal in dem Moment gesagt, in dem der Hund die Handlung durchführt
und dieses regelmäßig und in verschiedenen Situationen wiederholt.
Das Verhalten steht unter Signalkontrolle, wenn der Hund nur dieses Verhalten
auf das Signal jedes mal ausführt. Um das Verhalten zu festigen wird es
nach Einführung des Signals nicht mehr bei Ausführung ohne vorher
gegebenes Signal belohnt (vgl. LASER, 2000, Seite 36).
Zusammenfassend werden also folgende Schritte durchgeführt (vgl. LASER,
2000, Seite 38):
1. Konditionieren auf den Clicker
2. "Shapen" einer ersten Übung
3. Wenn ein Schritt gut klappt variabel verstärken ("Zufallsbelohnung")
4. Anforderungen steigern
5. Einführung eines Signals für die Übung
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